Der Dezember 2018 – zu warm, zu nass, Sonnenscheinarm

Sehr nass, mild und meist trüb

Anfang Dezember stellte sich die Wetterlage um: Die vorher über Monate hinweg dominierenden Hochdruckgebiete wanderten nach Osten ab und machten den Weg frei für atlantische Tiefdruckgebiete, die nun mit ihren Ausläufern direkt über Mitteleuropa hinwegzogen. Sie sorgten in Deutschland für die lang herbeigesehnten größeren Niederschlagsmengen und beendeten damit die große Trockenheit. Meist herrschte dabei eine milde Westströmung, so dass die Menschen im Flachland wieder keine weißen Weihnachten erlebten. Insgesamt fiel der Dezember bei wenig Sonnenschein und reichlich Niederschlag zu mild aus.

Überwiegend mildes Wetter und nur vorübergehend winterliche Temperaturen

Mit 3,8 Grad Celsius (°C) lag im Dezember der Temperatur-durchschnitt um 3,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,6 Grad. In NRW betrug die Abweichung 2,6 Grad (normal 2,3 Grad), in Ahlen waren es 1,6 Grad (normal 2,8 Grad). Deutschland lag zunächst in sehr milder Luft, die die atlantischen Tiefdruckgebiete mitbrachten. So konnte man am 3. gebietsweise mehr als 15 °C messen. In Andernach am Rhein, nordwestlich von Koblenz, kletterte das Quecksilber dabei mit 16,9 °C bundesweit am höchsten. Vom 12. bis zum 15. streckte ein skandinavisches Hoch einen Keil nach Mitteleuropa aus, so dass vorübergehend etwas kältere Luft nach Deutschland gelangte. Über den schneebedeckten Flächen des Alpenvorlandes sanken die Temperaturen dabei vereinzelt in den strengen Frostbereich. In Oberstdorf zeigte das Thermometer am 13., 14. und 15. sogar unter -15 °C und am 14. mit -18,2 °C den bundesweit niedrigsten Wert im Dezember. Am 16. setzte wieder Milderung ein.

Endlich ergiebige Niederschläge – im Flachland keine weißen Weihnachten

Mit fast 105 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Dezember149 Prozent seines Solls von 70 l/m². In NRW waren es 73% (normal 88 l/qm), in Ahlen 141% (normal 70 l/qm). Die große Trockenheit ging durch die lange erhofften, größeren Niederschläge zu Ende. Diese erfassten hauptsächlich den Westen, die Mitte und den Süden Deutschlands, wo gebietsweise sintflutartiger Regen fiel. Große Mengen erhielt vor allem der Schwarzwald: Vöhrenbach-Urach meldete vom 23. auf den 24. eine Tagessumme von 104,2 l/m², St. Blasien-Menzenschwand vom 21. bis zum 23. sogar 185 l/m² und im ganzen Monat etwa 460 l/m². Deutlich trockener blieb der Nordosten mit örtlich unter 40 l/m². Im Flachland zeigte sich der Winter lediglich am dritten Advent mit etwas Schnee, doch für weiße Weihnachten reichte es hier wieder nicht.

Zweiter sonnenscheinarmer Monat im Jahr 2018

Mit etwa 30 Stunden fehlten dem Dezember 25 Prozent zum Soll von 38 Stunden. NRW brachte es auf 35 Stunden (95%). Damit war der Dezember nach dem Januar der zweite sonnenarme Monat in diesem Jahr. Die Sonne zeigte sich am längsten vom Südschwarzwald bis zum Allgäu mit teils über 60 Stunden, im Sauerland dagegen örtlich kaum 15 Stunden.

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