
Erneut zu warmer Monat, doppelt so nass wie normal
Insgesamt viel zu warm, viel zu nass (durch fast ständigen Tiefdruckeinfluss), sonnenscheinarm!
Statt herkömmlichem Herbstwetter brachte der Oktober 2023 sehr viel Regen und eine äußerst milde Witterung mit sommerlichen Nuancen. Die Vegetation kleidete sich nur zögerlich herbstlich. Der Temperatursturz zur Monatsmitte mit leichten Frösten fiel dabei kaum ins Gewicht. Prägend waren die ungewöhnlichen Niederschlagsmengen im Nordwesten und im äußersten Norden sowie die extreme Sturmflut an der Ostsee. Im Süden strahlte hingegen lange die Sonne.
In Ahlen dominierten im Oktober die Tiefdruckgebiete. Diese reihten sich fast wie an einer Perlenkette und überquerten unseren Bereich immer wieder mit einer ordentlichen Portion Niederschlag. Dabei dominierte zumeist eine sehr milde Witterung, mit einer südwestlichen oder südlichen Strömung gelangte sehr milde Luft zu uns nach Ahlen. Lediglich im ersten Quartal konnte sich kurzzeitig auch so etwas wie der goldene Oktober mit den Hochs Tora und Ulrike bei uns zeigen.
Überwiegend deutlich zu milde Witterung mit kurzem Kälteschock!

Das Temperaturmittel lag im Oktober 2023 in Ahlen mit 13,0 Grad um 2,7 Grad über dem Wert der Referenzperiode von 1991 bis 2020. Deutschlandweit betrug die Abweichung 2,5 Grad (11,9 °C). Nimmt man die ältere Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt die Abweichung gar bei 2,9 Grad. NRW kam mit 12,8 Grad auf eine positive Abweichung von 3,0 Grad. Im Klimaarchiv finden sich dort nur 3 wärmere Oktobermonate.
Die erste Monatshälfte verlief noch weitgehend spätsommerlich. Die höchsten Werte meldeten am Freitag den 13. Rheinfelden und Müllheim im Oberrheingraben mit 30,1 °C. In den Nächten vom 11. bis 13. gab es im Westen und in der Mitte mit Tiefsttemperaturen von 15 bis 18 °C Werte, die nicht nur örtlich neue Rekorde markierten, sondern sonst nur im Sommerhalbjahr zu beobachten sind. Der anschließende Temperatursturz von im Mittel etwa 15 Grad brachte leichte Nachtfröste, die am 18. in Oberharz am Brocken-Stiege bei -4,9 °C ihren bundesweiten Tiefpunkt fanden. Im Zustrom milder Atlantikluft wurde es dann wieder überdurchschnittlich mild.
Im Norden und Nordwesten sogar rekordverdächtig feucht!

In Ahlen fielen im September mit 135,4 l/m² (202,1 %) Niederschlag. Es fiel den ganzen Monat über teil kräftiger Regen, geschuldet dem ständigen Tiefdruckeinfluss. Deutschlandweit waren es rund 100 l/m² (160 %). In NRW waren es mit 120 l/m² knapp 193 %.
Zunächst wurde der Norden und Nordwesten von häufigeren und stärkeren Niederschlägen heimgesucht. Im Nordseeumfeld traten an fast allen Oktobertagen Niederschläge auf. Mit Monatsmengen von örtlich über 200 l/m² war es dort sogar rekordverdächtig nass. Dornum, Ostfriesland, meldete am 11. mit 50,7 l/m² die höchste Tagessumme. Ab der Monatsmitte griffen Niederschläge auch vermehrt auf die mittleren und südlichen Regionen aus. Davon ausgespart blieben meist Nieder- und Oberbayern mit Mengen um 40 l/m².
Grauer Norden, sonnigen Süden – leicht unterdurchschnittliche Sonnenscheinausbeute!

Mit etwa 100 Stunden blieb die Sonnenscheindauer im Oktober leicht unter dem Sollwert von 109 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 war die negative Abweichung vergleichbar. Im verregneten Norden, allen voran an den Küsten, ermittelte der DWD nur etwa 60 Stunden. NRW kam auf 92 Sonnenstunden (86 %).

Ahlen meldete im Oktober keine Gewittertage. Der gemittelte Luftdruck lag bei 1008,4 hPa. An 20 Tagen fiel Niederschlag. Der stärkste Wind wurde am 14. mit 42,5 km/h registriert.