Rekord-Monat: Wärmster September seit Aufzeichnungsbeginn!

Wetter Südmünsterland – Das Wetter in Ahlen und Deutschland im September 2023

Insgesamt viel zu warm, viel zu nass (durch ein Starkregenereignis) und sonnenscheinreich!

Wir hatten es in Ahlen im September über einen längeren Zeitraum mit einer Omega-Wetterlage zu tun. Hoher Luftdruck (Hochs Olenka und Patricia) setze sich über Mitteleuropa fest. So hatten wir es bis zum 12. d.M. teils mit hochsommerlichen Temperaturen in Ahlen und Westfalen zu tun. Am 11. konnte dann mit 30,9 Grad sogar ein Hitzetag registriert werden. Mit einer südwestlichen Strömung gelangte subtropische Luft zu uns. Am 12. brachte dann eine Tiefdruckrinne extreme Niederschläge in die Region. An meiner Station an der Werse konnten an diesem Tag 68 l/m² Niederschlag registriert werden, was in der Folge zu einem schweren Hochwasser an der Werse führte. Mit dem nachfolgenden Hoch Quiteria beruhigte sich das Wetter ab dem 14. dann wieder. Tief Jan brachte dann vorderseitig am 17./18. nochmals sommerliche Temperaturen über 25 Grad, seine Kaltfronten sorgten dann aber für Abkühlung und anschließenden Übergang zu ruhigem Spätsommerwetter unter Hoch Rosi. Zum Monatsende versuchten dann schwächelnde Kaltfronten von Tief Kilian und Lenn den Spätsommer vergeblich zu stoppen.

Sommerfortsetzung statt Herbstbeginn: September in Ahlen 3,6 Grad zu warm!

Das Temperaturmittel lag im September 2023 in Ahlen mit 18,0 Grad um 3,6 Grad über dem Wert der Referenzperiode von 1991 bis 2020. Deutschlandweit betrug die Abweichung 3,4 Grad (17,2 °C). Nimmt man die ältere Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt die Abweichung gar bei 3,9 Grad. NRW kam mit 17,8 Grad auf eine positive Abweichung von 4,2 Grad. Damit wurden die bisherigen Rekorde aus 2006 und 2016 (jeweils 16,9 Grad) deutlich übertroffen. Und das ist ein weiterer deutlicher Beleg dafür, dass wir und mitten im Klimawandel befinden!

Ausschlaggebend für den Rekord waren viele Sommertage (≥ 25 °C) und vor allem im Norddeutschen Tiefland auch eine bemerkenswert hohe Anzahl von heißen Tagen (≥ 30 °C). Am Nordrand der Mittelgebirge, wie in Barsinghausen-Hohenbostel (20 km südwestlich von Hannover) und in Huy-Pabstorf (ca. 45 km westlich von Magdeburg) wurde erstmals an sieben Tagen die 30-Grad-Marke gerissen. Der Oberrheingraben wartete, wie in Waghäusel-Kirrlach, sogar mit zehn heißen Tagen auf. Dort wurde es am 12. mit 33,3 °C auch am heißesten. Als erfrischendes Kontrastprogramm markierten am 25. Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge) und Oberstdorf (Allgäu) mit jeweils 0,9 °C die bundesweiten Tiefpunkte.

Deutschlandweit ein sehr trockener September, durch die regionalen Unwetter mit Starkregen auch in Ahlen aber hier viel zu nass!

In Ahlen fielen im September mit 101,8 l/m² (151,9%) Niederschlag. Größtenteils geschuldet durch den extremen Starkregen am 12. mit 68 l/m². Deutschlandweit fielen hingegen nur 32 l/m² (49%). In NRW waren es mit 64 l/m² knapp 95%.

Die stärksten Niederschläge wurden im Westen und entlang der Alpen beobachtet, wobei in einigen Gebieten sogar mehr als 100 l/m² verzeichnet wurden. Diese heftigen Niederschläge gingen teilweise mit Unwettern einher. Beckum-Vellern, südöstliches Münsterland, meldete am 12. mit 102,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag.

Rekordverdächtiger Septembersonnenschein – nur 1959 war sonniger

Mit rund 246 Stunden übertraf der Sonnenschein im September sein Soll von 150 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 65 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (157 Stunden) betrug das Plus etwa 57 Prozent. In NRW schien die Sonne 230 Stunden (170%).

Ahlen meldete im September 2 Gewittertage, zudem 2 Tage mit Wetterleuchten. Es wurden  10 Sommertage und ein Hitzetag registriert. Der gemittelte Luftdruck lag bei 1015,2 hPa. An 9 Tagen fiel Niederschlag. Der stärkste Wind wurde am 19. mit 38,6 km/h registriert.

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