Doppelrekord! Noch nie war ein Juni in Deutschland wärmer und sonniger
Der Juni 2019 ist in Deutschland der wärmste und sonnigste Juni seit dem Beginn flächendeckender Messungen. „Schon wieder neue Höchstwerte!
Zugleich fiel der Juni hierzulande – nach einem zu nassen Mai – deutlich zu trocken aus.
Bisheriger Temperaturrekord im Juni um 0,4 Grad übertroffen

Mit 19,8 Grad Celsius (°C) lag im Juni der Temperaturdurchschnitt in Deutschland um 4,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug das Plus 4,0 Grad. In NRW betrug die Abweichung +4,0 Grad (19,5°C, normal 15,4 °C), Ahlen hat eine Abweichung von +4,1 Grad (20,2 °C, normal 16,1 °C) zu vermelden.
Die durchweg sommerlichen, zum Monatsende hin hochsommerlichen Werte führten mit einer Differenz von +0,4 Grad gegenüber dem bisherigen Rekordhalter 2003 zum wärmsten Juni seit Messbeginn im Jahr 1881. In der dritten Dekade brachte die erste große Hitzewelle des Jahres die Bevölkerung ins Schwitzen: Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt und Bad Muskau, südöstlich von Cottbus, registrieren am 26. jeweils 38,6 °C. Einige Stationen meldeten sogar Tropennächte: In Kubschütz, östlich von Bautzen, sank das Thermometer am 26. nicht unter 24,6 °C. Coschen zählte beeindruckende 16 heiße Tage mit 30 °C und mehr.
Verbreitet wenig Niederschlag, aber auch schwere Gewitter mit großen Mengen

Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Juni nur etwa 64 Prozent seines vieljährigen Mittels von 85 l/m² und war dementsprechend verbreitet deutlich zu trocken. NRW kam auf 45 l/qm (54%), Ahlen auf 34,8 l/qm (53,5%). Örtlich führten jedoch kräftige Gewitter mit Starkregen, großkörnigem Hagel sowie schweren Sturmböen hauptsächlich in den ersten beiden Monatsdekaden zu großen Niederschlagsmengen.
Besonders die Region am Ammersee erlitt am 10. durch ‚Hagelgeschosse‘ mit bis zu 8 cm Durchmesser enorme Zerstörungen. Am 4. gab es bei Bocholt im Westmünsterland einen Tornado der Stärke F2 (184-255 km/h). Die höchste Tagesregenmenge meldete am 11. Jüterbog, südwestlich von Berlin, mit 95,9 l/m². Insgesamt fiel im Südwesten sowie im äußersten Norden Deutschlands mit teils über 150 l/m² der meiste Niederschlag. In der Eifel, im Hunsrück, in Frankenwald, im Thüringer Becken und in der Niederlausitz fielen teilweise nurrund 15 l/m².
Sonnigster Juni seit Messbeginn im Jahr 1951

Mit rund 300 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr Soll von 198 Stunden um 50 Prozent. NRW hatte 300 Sonnenstunden (163%). Damit wurde der bisherige Juni-Rekord von 1976 mit 287 Stunden übertroffen. Die Sonnenscheindauer wird vom DWD seit 1951 bundesweit gemessen. Am sonnigsten war es in Ostdeutschland mit bis zu 370 Sonnenstunden. Benachteiligt, jedoch immer noch deutlich über dem Klimawert, war der Nordwesten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens mit gebietsweise rund 235 Sonnenstunden.