Ein stürmischer Monat, dabei sehr mild und niederschlagsreich
Die Witterung in Deutschland zeigte im März 2019 einen gänzlich anderen Charakter als im Februar. Die Hochdruckgebiete zogen nach Südosten ab und machten den Weg frei für Tiefdruckgebiete, die nun in rascher Folge vom Atlantik her Richtung Europa zogen. Sie führten vor allem feuchte und meist sehr milde Luft heran. Ihre Starkwindfelder erfassten immer wieder Mitteleuropa und führten hier zu einer außergewöhnlichen Sturmserie. Ende der zweiten Dekade übernahmen dann wieder die Hochdruckgebiete das Wettergeschehen. Sie lenkten abwechselnd warme oder etwas kühlere, aber meist trockene Luft ins Bundesgebiet. Somit verlief der März insgesamt deutlich zu mild und niederschlagsreich bei ausgeglichener Sonnenscheindauer.
Bundesweit der zwölfte zu warme Monat in Folge

Mit 6,6 Grad Celsius (°C) lag im März der Temperaturdurchschnitt um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,3 Grad. In NRW lag die Abweichung bei 2,6 Grad (gemessen 7,1 Grad), in Ahlen waren es 1,8 Grad (gemessene 7,4 Grad). Damit erlebte Deutschland bereits zum dritten Mal in diesem Jahrhundert zwölf zu warme Monate in Folge.
Im 20. Jahrhundert waren es nie mehr als neun Monate in Folge. Aufgrund der vielen Wolken kletterten die Temperaturen bis zum 18. tagsüber nicht mehr so hoch wie Ende Februar, doch waren dafür die Nächte deutlich milder. Klare Nächte führte ab dem 19. wieder zu größeren Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Nun traten vielerorts die ersten Fröste des Monats auf. Den bundesweit tiefsten Wert meldete Oberstdorf am 20. mit -9,2 °C. Am höchsten stieg das Quecksilber bereits zwei Tage später mit 22,0 °C in Waltrop-Abdinghof, nördlich von Dortmund.
Viele Stürme und reichlich Niederschlag

Der März erreichte mit rund 75 Litern pro Quadratmeter (l/m²) etwa 130 Prozent seines Solls von 57 l/m². In NRW fielen 100 Liter (141 %), in Ahlen waren es 76 Liter (119 %). Obwohl sich Deutschland bis zum 18. im Einfluss von Tiefdruckgebieten befand, blieben die Niederschlagsmengen zunächst meist klein. Im Mittelpunkt standen daher die häufigen schweren Stürme. Vor allem „Bennet“ am 4. und „Eberhard“ am 10. richteten große Schäden an – zwei Menschen kamen dabei um. Ein Tornado in Roetgen bei Aachen zerstörte am 13. zahlreiche Häuser. Am 10. fielen im Norden, am 14. und 15. auch im Süden und Westen ergiebigere Niederschläge, die gebietsweise auch einige Flüsse über die Ufer treten ließen. Die bundesweit höchste Tagessumme meldete Schöfweg im Bayerischen Wald am 15. mit 91 l/m². Der insgesamt meiste Regen und Schnee fiel im Schwarzwald mit teilweise über 300 l/m². Am trockensten blieben der Oberrheingraben und das Thüringer Becken mit örtlich weniger als 25 l/m².
Sonnenscheinbilanz ausgeglichen

Der Sonnenschein wich mit etwa 115 Stunden kaum von seinem Soll von 111 Stunden ab. In NRW schien die Sonne 90 Stunden (87 %). Am häufigsten zeigte sich die Sonne vom Bodensee bism in den Raum Stuttgart mit teilweise über 180 Stunden. Die wenigsten Sonnenstunden kamen im Raum Mecklenburg zusammen, örtlich waren es weniger als 65 Stunden.