Der September 2018 – etwas zu warm, viel zu trocken!

Grafik 4

             Zunächst wieder heiß, trocken und sonnig, dann Stürme und Abkühlung

Der sehr heiße und außergewöhnlich lang anhaltende Sommer 2018 gab sich erst im letzten Septemberdrittel nach schweren Herbststürmen geschlagen. Doch zuvor sorgte nochmals eine ganze Reihe weiterer Hochdruckgebiete in den ersten beiden Monatsdekaden für große Hitze, viel Sonnenschein und die Fortdauer der extremen Dürre.

 Nach Hochsommerwetter folgt im letzten Septemberdrittel abrupte Abkühlung

 Im September lag der Temperaturdurchschnitt mit 15,1 Grad Celsius um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,6 Grad. In NRW betrug die Abweichung 1,3 Grad (15,0 °C), in Ahlen waren es 1,x4 Grad (15,5 °C). Das mit nur wenigen kurzen Unterbrechungen seit Mitte April anhaltende hochsommerliche Wetter setzte sich zunächst auch im September fort. Deutschland war häufig im Zustrom sehr warmer Luftmassen und erlebte einen Höhepunkt am 18., als der ehemalige Hurrikan „ex-Helene“ auf seiner Vorderseite heiße Luft bis weit in den Norden Deutschlands transportierte. Selbst Hamburg und einige Orte in Schleswig-Holstein verzeichneten dabei über 30 °C. An mehreren Stationen wurden Septemberrekorde gebrochen. Am höchsten stieg das Quecksilber mit je 33,1 °C in Köln-Wahn und in Pabstorf bei Magdeburg. Zu Beginn des letzten Septemberdrittels ging die hochsommerliche Witterung jäh zu Ende. Die Tageshöchstwerte erreichten zeitweise verbreitet kaum noch 15 °C und nachts traten vor allem im Südosten Deutschlands die ersten Fröste auf: So meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge am 26. nur -4,1°C.

 Sturmtiefs bringen endlich den lang ersehnten Regen

 Mit rund 45 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten auch dem September erneut etwa 28 Prozent des vieljährigen Durchschnittswertes von 61 l/m². In NRW waren es 40 l/qm (60 %), Ahlen erreichte 19,6 l(qm (magere 27%). Vereinzelte Gewitter – wie beispielsweise am 6. in Calw, südlich von Pforzheim, mit einer Niederschlagssumme von 67,7 l/m² konnten die große Dürre der ersten beiden Monatsdekaden nur örtlich etwas lindern. Nach wie vor zeigte sich Deutschland staubtrocken. Die Pegel einiger Flüsse sanken auf Rekordniveau und viele Laubwälder sahen aus wie sonst Anfang November. Erneut kam es zu zahlreichen Wald- und Flächenbränden, z. B. am 3. bei Meppen oder am 19. in der Nähe von Offenbach. Erst die Tiefdruckgebiete „Elena“ am 21. und „Fabienne“ am 23., die tlw. mit Orkanböen über Deutschland hinwegfegten, beendeten in fast allen Gebieten die Trockenheit. Den bundesweit wenigsten Regen erhielt der äußerste Nordosten mit gebietsweise unter 15 l/m², den meisten der unmittelbare Alpenrand und der Vogelsberg, örtlich waren es dort mehr als  150 l/m².

 September 2018 unter den fünf sonnenscheinreichsten seit Messbeginn

 Das Sonnenscheinsoll von 149 Stunden wurde mit rund 205 Stunden um etwa 38 Prozent übertroffen. In NRW gab es 190 Sonnenstunden (141 %). Damit gehört der September 2018 zu den fünf sonnigsten seit dem Beginn solcher Messungen im Jahr 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne im Südwesten, mit bis zu 250 Stunden. Dort gab es einige neue Monatsrekorde. Am wenigsten schien die Sonne in Schleswig-Holstein – örtlich waren es dort kaum 140 Stunden.

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