Bei 30 Grad Hagel? Wie geht das?
Hagel ist eine Form von Niederschlag. Erst ab einer Korngröße von 0,5 cm spricht man von Hagel, darunter von Graupel.
Aber wie kommt es zu Hagel?
Hagelkörner entstehen ausschließlich in Gewitterwolken. Nicht jedes Gewitter bringt Hagel hervor. Und nur in bestimmten Bereichen einer Gewitterwolken fällt Hagel. Die Hagelzone ist meist nur einige Kilometer breit und befindet sich im Aufwindbereich der Wolke.
Da in Gewitterwolken starke Aufwinde herrschen (bis in ca. 12 km Höhe), werden kleine Regentropfen bis in diese Höhen hinauf transportiert, gefrieren dort zu millimeterkleinen Eiskörnern, fallen schließlich wieder herab, weitere Regentropfen frieren an diesen Eiskörnern an. In den tieferen Bereichen der Gewitterwolke geraten die schon gewachsenen Eiskörner wieder in den Aufwindbereich, werden wieder in die Höhe transportiert.
In großen Höhen der Gewitterwolken herrschen Temperaturen bis minus 80 Grad.
Dieses Spiel setzt sich fort, bis der Hagelkorn zu groß ist, um vom Aufwind nach oben getragen zu werden. Er fällt aus der Wolke heraus, taut auf dem Weg zum Boden ab und kommt meist als großer Regentropfen an.
Nur bei starken Gewittern und heftigem Aufwind in Orkanstärke werden diese Hagelkörner groß genug, um in fester Form auf dem Boden anzukommen. Dabei sind schon tennisballgroße Hagelkörner beobachtet worden.
In unseren Breiten sind diese Größen zum Glück recht selten. Aber auch bei uns kann Hagel starken Schaden anrichten.
Blitzkobolde erklärt
Als “Sprite” (deutsch Kobold) wird in der Meteorologie ein Blitz bezeichnet, der oberhalb einer Wolke aus der Wolkendecke heraus bis in eine Höhe von 100 Kilometern nach oben ausschlägt. Diese Sprites sehen oft wie eine Stichflamme aus.
Das Phänomen der Blitzkobolde wurde erst nach Beginn der Luftfahrt entdeckt, vom Boden aus sind sie so gut wie nicht zu beobachten.
Es gibt mehrere Erscheinungsformen:
BLUE JETS entstehen in rund 40 km Höhe, es gibt weiß-bläuliche, stichflammenähnliche Entladungen, die nur Zehntelsekunden dauern und im Bereich der Stratosphäre aus der Wolkenobergrenze regelrecht herausspringen und bis zu 25 km in die Höhe ragen.
ELVES (Druden, Elfen) findet man in einer Höhe von 60 bis 105 km. Sie erscheinen oft mit roten Kobolden und sind ringförmig und breiten sich in einem Radius von bis zu 500 km in Bruchteilen einer Sekunde aus.
REd SPRITES erscheinen als rötliche und leuchtend rote Entladungen, die stramm aufwärts verlaufen und in zahlreiche Verästelungen zerfallen. Sie treten bis in Höhen von 75 km aufund erreichen bis zu 20 km Länge. Erste Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1989, 1991 wurden sie gezielt während der Space-Shuttle-Missionen aufgezeichnet.
Die gängigste Theorie zur Entstehung: Über der Wolkendecke besonders heftiger Gewitter baut sich ein starkes Spannungsfeld auf, das sich aufgrund baldiger Übersättigung an Elektronen in folge von Kollisionen mit Gamma-Strahlen aus der darüber liegenden Ionosphäre von selbst entlädt.
Wetter Südmünsterland.
(Fotos: NASA und National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA)